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GP-Sieger Mikkel Michelsen: Eine emotionale Premiere

Von Manuel Wüst
Mikkel Michelsen ist jetzt auch ein GP-Sieger

Mikkel Michelsen ist jetzt auch ein GP-Sieger

Die Freude und auch die Erleichterung nach seinem ersten Grand-Prix-Sieg waren dem Dänen Mikkel Michelsen deutlich anzusehen, nachdem er auf der Speedwaybahn in Landshut im Finale triumphierte.

Vergleicht man die Rennen der Speedway-Europameisterschaft und dem Grand Prix im vergangenen Jahr, hätte man meinen können, es gäbe zwei unterschiedliche Mikkel Michelsens. Auf europäischem Niveau bewies er sein Können und konnte bereits dreimal den Titel gewinnen, im GP konnte er sein Potenzial hingegen nie ausschöpfen.

Mit dem Sportpsychologen Grzegorz Wieclaw holte sich Michelsen auf mentaler Seite Unterstützung. «Es hat mir viel geholfen, über den Winter daran zu arbeiten», verriet Mikkel. «Ich fühle mich selbstbewusster und um einiges wohler, wenn ich meinen Rennanzug anziehe und auf dem Bike sitze. Mein Glück ist wieder zurück und die harte Arbeit hat sich ausgezahlt.»

Nach zwei neunten Plätzen in Gorican und Warschau ließ sich Michelsen auch nach einem Nuller zum Auftakt in Landshut nicht aus der Ruhe bringen und konnte mit zehn Punkten aus den nächsten vier Läufen erstmals in dieser Saison ins Halbfinale einziehen. Im Halbfinale gegen Bartosz Zmarzlik, Jason Doyle und Landsmann Leon Madsen startete Michelsen von außen, lieferte sich mit Madsen ein spannendes Duell und schaffte als Zweiter den Sprung ins Finale.

Im alles entscheidenden Endlauf musste Michelsen sich mit dem wenig erfolgversprechenden weißen Startplatz begnügen, holte aber das Maximum aus diesem heraus. «Ich war etwas überrascht, das es von dort so gut los ging, denn der Startplatz war die ganze Nacht ein Albtraum», kommentierte der Däne. «Ich bin mit dem Set-up ein gewisses Risiko eingegangen. Ich kam gut weg und auch Jack Holder kam von innen gut los, aber ich konnte mich vor ihn setzen und habe dann versucht, das Rennen zu kontrollieren. Ich bin mega glücklich und emotional. Es hat lange gedauert, um dorthin zu kommen. Ich bin schon eine Weile im Grand Prix.»

Mit der karierten Flagge und dem Sieg fiel dem 29-Jährigen eine Tonnenlast von den Schultern. «Als ich im Finale in Führung lag, dachte ich nur, ich muss das jetzt schaffen. Für all die Leute, die zu mir standen und mir geholfen haben. Als ich die Ziellinie überfuhr, war das ein Strudel der Emotionen. Es waren turbulente anderthalb Jahre, in denen nicht alles so funktionierte, wie ich es wollte. So war es umso schöner, eine Nacht zu haben, in der alles zusammenkam.»

Dass Michelsen eine Vergangenheit mit dem AC Landshut hat und für die Bayern Ligarennen fuhr, wertete er nicht als Vorteil. «Es ist ein paar Jahre her, dass ich dort war. Auch wenn sich die Strecke nicht grundlegend verändert hat, waren die anderen Jungs in den letzten Jahren auch dort. Der Erfolg ist eher das Resultat harter Arbeit vor dem Grand Prix und in dieser Saison.»

Mit den 20 Punkten aus Landshut erhöhte Michelsen sein Konto auf 36 und verbesserte sich damit auf den fünften WM-Rang.

Ergebnisse Speedway-GP Landshut/D:

1. Mikkel Michelsen (DK), 20 WM-Punkte/10 Vorlaufpunkte
2. Bartosz Zmarzlik (PL), 18/12
3. Jack Holder (AUS), 16/9
4. Dominik Kubera (PL), 14/11
5. Robert Lambert (GB), 12/10
6. Leon Madsen (DK), 11/9
7. Daniel Bewley (GB), 10/11
8. Jason Doyle (AUS), 9/9
9. Szymon Wozniak (PL), 8/8
10. Tai Woffinden (GB), 7/8
11. Martin Vaculik (SK), 6/8
12. Kai Huckenbeck (D), 5/5
13. Andzejs Lebedevs (LV), 4/5
14. Fredrik Lindgren (S), 3/4
15. Norick Blödorn (D), 2/1
16. Jan Kvech (CZ), 1/0
17. Martin Smolinski (D), 0/0
18. Erik Riss (D), 0/0

Halbfinale 1: 1. Bartosz Zmarzlik, 2. Mikkel Michelsen, 3. Leon Madsen, 4. Jason Doyle A

Halbfinale 2: 1. Jack Holder, 2. Dominik Kubera, 3. Robert Lambert, 4. Daniel Bewley

Finale: 1. Mikkel Michelsen, 2. Bartosz Zmarzlik, 3. Jack Holder, 4. Dominik Kubera

Stand nach 3 von 11 Rennen:

1. Bartosz Zmarzlik (PL), 50 WM-Punkte
2. Jack Holder (AUS), 48
3. Jason Doyle (AUS), 47
4. Robert Lambert (GB), 41
5. Mikkel Michelsen (DK), 36
6. Daniel Bewley (GB), 28
7. Martin Vaculik (SK), 27
8. Fredrik Lindgren (S), 26
9. Dominik Kubera (PL), 25
10. Leon Madsen (DK), 25
11. Kai Huckenbeck (D), 25
12. Szymon Wozniak (PL), 24
13. Tai Woffinden (GB), 16
14. Andzejs Lebedevs (LV), 13
15. Jan Kvech (CZ), 10
16. Mateusz Cierniak (PL), 3
17. Norick Blödorn (D), 2
18. Matej Zagar (SLO), 2
19. Martin Smolinski (D), 0
20. Erik Riss (D), 0
21. Bartlomiej Kowalski (PL), 0

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