LMS Silverstone: Favoriten halten sich zurück

Es gibt Rennstrecken, die strahlen etwas besonderes schon dann aus, wenn man sich ihnen nur nähert. Silverstone gehört dazu. Irgendwie nicht vorstellbar, dass die Formel 1 hier weg will, oder zumindest einer aus dem Zirkus. Allerdings der, der das Sagen hat.

Im «Home of British Motor-Racing» ist die Formel 1 an diesem Wochenende aber kein Thema, die LMS trägt ihren fünften und letzten Saisonlauf auf. Die arg gebeutelte Truppe von Luc Alphand hat den wohl hässlichsten Auflieger im ganzen Fahrerlager, ein schnell gemietetes Teil aus den frühen 1980ern, da der originale Zug ja in der letzten Woche samt Corvette ausgebrannt ist. Doch das Pech geht weiter, im ersten Training fuhr das Meisterteam wegen technischer Probleme keine einzige Runde.

Oreca ist nach der Pause am Ring wieder dabei, wenn auch nur mit einem Auto. Der zweite sei bereits auf dem Weg in die USA zum Petit Le Mans. Dort wird übrigens Porsche-As Romain Dumas die Stammpaarung Olivier Panis und Nicolas Lapierre verstärken.

Und das Team von Lord Drayson präsentierte stolz seinen neuen LMP1-Lola-Judd, der gestern auf dem Club-Circuit hier in Silverstone sein Roll-Out erfolgreich absolviert hat.

Bei den Favoriten um den Titel ist Ruhe angesagt, der Aston Martin Nr. 007 war im ersten Training nur auf Rang fünf. Was aber nicht für Unruhe beim Traditionsteam sorgte: «Wir müssen hier nicht Bestzeit fahren, wir wollen uns aufs Rennen vorbereiten und am Sonntag in den Top 5 ankommen. Das reicht uns!» sagte George Howard Chappel. Auch die Bestzeit von Pescarolo konnte die Engländer nicht schocken, wobei der Prototyp des französischen Altmeisters von der ersten Minute an einen sehr starken Eindruck im Training machte.

Ähnlich wie bei Aston Martin sieht es bei Felbermayr-Proton in der GT2 aus. Dort sieht man es als ein Rennen wie jedes andere: «Die Aufgabenstellung ist die gleiche wie in jedem anderen Rennen auch, soll nichts passieren und so schnell wie möglich durckommen!» meinte Marc Lieb, der in Silverstone seinen dritten LMS-Titel gewinnen kann. Auch bei den kleinen GT war der einzige Meisterschaftsgegner der Schnellste im ersten Training, mehr als eine halbe Sekunde betrug der Vorsprung des JMW-Ferrari vor Lieb/Lietz. Rob Bell sieht das Finale gelassen: «Wir können nur gewinnen, die (Felbermayr-Proton) können nur verlieren!» so der beiden letzten Jahre.

Einen Fehlstart gab es bei den Mansells, der Ginetta-Zytek war, anfangs von Aussetzern geschüttelt, rund fünf Sekunden langsamer als der Pescarolo und lag damit auf dem letzten Rang bei den LMP1. Ex-Weltmeister Nigel war selbst aber noch nicht am Steuer und wird erst heute Abend beim zweiten Trainings ins Geschehen eingreifen.

Die Bestzeiten bei den bereits entschiedenen Klassen gingen an den Larbre-Saleen (GT1) sowie Quifel-ASM (LMP2)